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Rettungsdienst im Herzogtum Lauenburg: Mehr Einsätze, zu wenig Personal

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Ratzeburg. In 2022 gab es im Kreis Herzogtum Lauenburg 14.371 Krankentransporte und 20.703 Notfalleinsätze. Das sind 14,46 Prozent Notfallrettungen mehr als in 2021, die Notarzteinsätze sind um 18,71 Prozent gestiegen oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: Es mussten insgesamt 3109 Einsätze mehr gefahren werden als im Jahr 2021. Die Zahl der Krankentransporte ist um 3,56 Prozent gestiegen. Das geht aus der Statistik des Rettungsdienstes hervor, die in der nächsten Sitzung des Haupt- und Innenausschusses am 27. März besprochen wird. Die bisher höchste Zahl an Rettungsdienst-Einsätze im Lauenburgischen wurde 2018 verzeichnet: In jenem Jahr wurden 33.261 Einsätze gezählt. 

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Über 61 Einsätze täglich im Dezember

Zwölf Minuten: Nach dieser Zeit soll ein Rettungswagen in Schleswig-Holstein nach der Alarmierung spätestens am Einsatzort eintreffen. Eine Ausnahme sind schwer zugängliche Einsatzorte. Diese Hilfsfrist, also die Dispositionszeit in der Leitstelle, die Ausrückzeit und die Anfahrtszeit konnte im Lauenburgischen mit den bereinigten Einsatzzahlen bei 80,82 Prozent, unbereinigt bei 79,83 Prozent der Einsätze eingehalten werden. Das Ziel wären 90 Prozent gewesen.

Dass dieses Ziel verfehlt wurde, lässt sich auf die gestiegene Zahl der Einsätze zurückführen. Ab Mai 2022 ist die Menge Notfalleinsätze kräftig angestiegen, immediate konnte die Hilfsfrist auch häufiger nicht eingehalten werden. Im Dezember 2022 war die Menge der Notfalleinsätze mit statistischen 61,1 pro Tag am höchsten, nur in 76,4 Prozent der Fälle wurde die Hilfsfrist eingehalten.

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Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle konstant

Wieso ist die Zahl der Einsätze so abrupt gestiegen? Kai Steffens, Geschäftsführer der Herzogtum Lauenburg Rettungsdienstgesellschaft (HLR) verweist auf die Daten des statistischen Bundesamtes, die zeigen: Die Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Sie können also nicht der Grund für die Steigerung sein.

In der Vorlage für den Hauptausschuss heißt es in diesem Zusammenhang: „Gesellschaftlich müssen Wege gefunden werden, Bagatellerkrankungen nicht durch den Rettungsdienst behandeln zu lassen.“ Das hat auch Kai Steffens von der HLR beobachtet: Es passiere häufiger, dass der Rettungswagen wegen Beschwerden alarmiert wird, die zum Beispiel schon seit mehreren Tagen bestehen und die schon längst durch den Hausarzt hätten abgeklärt werden sollen. Oder wegen Verletzungen, die der Patient als sehr schmerzhaft empfindet, die aber aus medizinischer Sicht nicht gefährlich sind. Auf der anderen Seite sei ihm bewusst, dass es gerade im ländlichen Raum immer weniger Hausärzte gibt, an die man sich dann wenden könnte.

Besetzung der Rettungswachen ausgeweitet

Ein Faktor, der beeinflusst, ob Hilfsfristen eingehalten können, ist der, ob genügend Fachkräfte da sind, um die Einsätze zu fahren. Der Kreis Herzogtum Lauenburg hat als Träger des Rettungsdienstes Ende 2022 ein neues Rettungsmittelvorhaltegutachten erstellen lassen und dessen Umsetzung beschlossen.

Darin ist eine Ausweitung der Besetzung der Rettungswachen zu bestimmten Zeiten vorgesehen: So fährt im Südkreis seit dem 5. Januar jeden Tag ein zusätzlicher Krankentransportwagen von Montag bis Freitag in der Zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr und am Sonnabend von 7 Uhr bis 18 Uhr. In Ratzeburg wird tageweise, je nach personeller Verfügbarkeit, ein weiterer Rettungswagen in den Dienst gestellt. Außerdem fährt der erste Rettungswagen in Lauenburg seit dem 1. Januar rund um die Uhr, der zweite seit dem 1. März drei Stunden länger bis 19 Uhr.

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35 Vollzeitkräfte fehlen der HLR

Das bedeutet auch: Der Rettungsdienst braucht mehr Personal. „Die HLR benötigt zur Umsetzung rund 30 zusätzliche Mitarbeitende. Zusätzlich waren vorher bereits rund fünf Stellen nicht besetzt. Der Personalbedarf liegt nun also bei rund 35 Vollzeitkräften“, rechnet Geschäftsführer Kai Steffens vor. Vor allem Notfallsanitäter würden dringend gebraucht, also die Sanitäter, die bis zum Eintreffen des Notarztes die Verantwortung tragen. Rettungssanitäter fehlen ebenfalls.

Ein weiteres Problem: An vielen Rettungswachen ist für die gestiegene Menge der Fahrzeuge und Personal nicht mehr ausreichend Platz vorhanden. Hier soll nachgesteuert werden: In Salem, Sarnekow, Wentorf/Amt Sandesneben und Kastorf sollen neue Wachen entstehen beziehungsweise sind schon auf einem guten Weg. Die CDU hatte zudem kürzlich eine neue Rettungswache für Schwarzenbek gefordert.

Viele gute Bewerbungen für Notfallsanitäter-Ausbildung

Die gute Nachricht: „Der Nachwuchsbereich sieht sehr gut aus“, sagt Kai Steffens. Im Sommer 2022 haben bei der HLR 16 Auszubildende in Vollzeit und drei in Teilzeit ihre Ausbildung zum Notfallsanitäter gestartet. „Außerdem bieten wir ein bundesweit wohl einmaliges Modell einer verkürzten Notfallsanitäter-Ausbildung für Pflegefachkräfte an“, ergänzt Steffens. Diese Pflegekräfte haben am 1. Januar 2023 ihre Ausbildung bei der HLR begonnen.

„In Summe haben wir also rund 50 Auszubildende. Alle im Herbst 2022 ausgelernten Azubis sind auch bei der HLR geblieben und arbeiten auch noch heute bei uns in Vollzeit“, so Steffens weiter. Für den kommenden Ausbildungsstart im August sollen 20 bis 22 angehende Notfallsanitäter-Auszubildende in Vollzeit einsteigen. „Wir haben dazu etwa 150 Bewerbungen bekommen und hatten durch die hohe Qualität die berühmte ,Qual der Wahl’. Wir haben daher ein dreistufiges Auswahlverfahren durchgeführt und in dieser Woche wurden die zukünftigen Azubis über die Entscheidungen informiert“, sagt Steffens zum neuen Jahrgang.

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