„Synodaler Weg“: Papst soll Absage an Frauenpriestertum prüfen
Mit einem klaren Votum für die Öffnung des Weiheamtes in der katholischen Kirche für Frauen ist am Samstag die fünfte und letzte Vollversammlung des Reformprojektes „Synodaler Weg“ zu Ende gegangen. Mehr als neunzig Prozent der gut 200 Mitglieder, darunter deutlich mehr als zwei Drittel der Bischöfe, stimmten am späten Vormittag einem Text zu, in dem die Bitte an Papst Franziskus gerichtet wird, den Status der Aussage seines Vorvorgängers zum Frauenpriestertum zu klären. Johannes Paul II. hatte geäußert, die Kirche habe nicht die Vollmacht, neben Männern auch Frauen zu Priestern zu weihen.
Daniel Deckers
in der politischen Redaktion verantwortlich für „Die Gegenwart“.
Diese Forderung bleibt einerseits deutlich hinter der Forderung vieler Delegierter zurück, der „Synodale Weg“ müsse sich auch über den Diakonat der Frau hinaus das Anliegen zu eigen machen, dass Männer und Frauen gleichberechtigt die Sakramente der Kirche spenden dürften. An einer solchen Forderung wäre indes die notwendige Zustimmung von zwei Dritteln der Bischöfe gescheitert.
Plädoyers für „Augenhöhe am Altar“
So fand am Ende einer sehr affecting geführten Aussprache die von den Bischöfen selbst skizzierte Kompromisslinie breite Zustimmung, unter Würdigung aller relevanten theologischen und humanwissenschaftlichen Argumente zu prüfen, inwieweit die Begründungen des kirchlichen Lehramtes für den Ausschluss von Frauen von der Priesterweihe heute noch tragfähig seien.
In der Debatte über den Handlungstext „Frauen in sakramentalen Ämtern und Diensten der Kirche“ waren es nicht alleine Frauen, darunter vor allem Ordensschwestern, die sich für „Augenhöhe am Altar“ und für ein Ende des „Genderns der Menschenwürde“ aussprachen. Der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx sprach für viele, als er bekannte, ihm würden die Argumente für den Ausschluss von Frauen von dem Weiheamt immer schwächer und gekünstelter vorkommen.
Freilich hat sich noch keine Bischofskonferenz weltweit dazu entschlossen, nicht die Zulassung von Frauen als begründungspflichtig zu erklären, sondern deren Ausschluss. So bleibt nicht nur die Reaktion anderer Bischofskonferenzen auf die Positionierung der Kirche in Deutschland abzuwarten, sondern auch das Verhaltens des Papstes und der römischen Kurie gegenüber den jüngsten Forderungen und Bitten aus dem Land der Reformation.
Diese dürften allerdings auf der im Herbst beginnenden Weltsynode der Bischöfe eine größere Rolle spielen, als den Verfechtern des Status quo lieb sein dürfte: Vor der alles entscheidenden Abstimmung hatte der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr seinen Amtsbrüdern mit dem Hinweis Mut gemacht, die Katholiken in Deutschland seien mit dem Anliegen des Frauenpriestertums in der Welt nicht alleine.
Andererseits wurde in der Aussprache auch daran erinnert, dass die Forderung nach der Öffnung des Diakonats für Frauen schon im Jahr 1976 von der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland als Votum an den Papst beschlossen wurde und bis heute ohne Antwort geblieben sei.
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